Mein nächster Ausflug führt mich nach Messina, dem Tor zur Insel, und ich bin heilfroh, dorthin gefahren zu sein, war ich doch voller innerer Vorbehalte: oft zerstörte Stadt (1908 Erdbeben und Tsunami, die bislang grösste Naturkatastrophe Europas), verbombt während der amerikanischen Invasion zwecks Beendigung der faschistischen 1000 jährigen Reiche, Hafenmetropole! Innerlich eingestellt auf eine zerrissene, abgefrackte Stadt werde ich eines anderen belehrt: die Inner City ist blitzsauber, weist beeindruckende Palazzi und andere Bauten auf, hat einen grossen Charme durch die Meerenge und die knapp 4 km entfernte Sicht aufs Festland………..und zudem ist, obwohl nur knapp 40 km von Portorosa entfernt, das Wetter komplett anders. Die Gegend um Milazzo und somit Portorosa versinkt in Grau und es regnet wohl den ganzen Tag „a catinelle“ – wie sagt man bei uns: in Strömen – aber knapp 40 km weiter östlich: 20 Grad, sonnig, windig! Besonders beeindruckt mich der Domplatz, der Dom hat leider zu bzw. noch nicht auf, sehr beeindruckend sein 60 m hoher Campanile mit einer wunderbar lesbaren mechanischen Uhr, die die grösste der Welt sein soll. Strassburger Uhrenbauer haben sie 1933 erschaffen, die Figuren setzen sich auf 5 übereinander liegenden Ebenen Punkt 12:00 in Bewegung….mal schauen, ob ich das noch erleben darf!
Der Dom war 1908 komplett zerstört, wurde rekonstruiert und 1928 wieder eröffnet, in der Mitte ein Gemälde aus dem 18.Jahrhundert (Achtung: italienische (andere)Zeitenrechnung!), das ich einen Tag später im Museo Regionale an der Via della Liberta entdecke! Möglicherweise war der Bau höher!?
Von einer ganzen Armada Glocken, die älteste aus dem 13.Jahrhundert (Achtung:italienische Zeitenrechnung) werde ich am nächsten Tag im Museo Reggionale begrüsst werden, aber davon das nächste Mal mehr!