Palermo die Zweite

„Palermo ist eine Stadt mit viel Licht und viel Schatten, eine Stadt, in der schändliche Vernachlässigung und herzerweichende Schönheit schon immer Hand in Hand gingen“……das hier ein so wahres Zitat aus meinem lonely planet Reiseführer.

Ich mache mich auf einen Zug durch Kirchen- eigentlich immer Licht – und dem Viertel Albergheria mit dem Mercato di Ballaro, eher viel Schatten: vermüllt, heruntergekommen, Bombenschäden aus Weltkrieg Nr.2, siehe oben.


Chiesa della Martorana und die Chiesa S.Cataldo, gleich bei mir ums Eck! Ein beeindruckendes Zeugnis der normannisch-arabischen-byzantinischen Kunst, so typisch für Sizilien, diese christlich-islamische Mischkultur, die für 300 Jahrhunderte zu meist friedvoll vollzogen und erst im 13. Jahrhundert durch die normannisch-staufische Kultur (Friedrich II., der Staufer) abgelöst wird.
Auch die Kathedrale von Palermo gibt beredt davon Zeugnis, ist von aussen sehr imposant und schön, von innen aber eher ein barockes und späteres Kuddelmuddel!
Sie ist nicht nur die Grablege mehrerer staufischer Könige, darunter das Grab von Friedrich, sondern auch Weltkulturerbe und der ganze Stolz der Palermitaner, auch Monsignore Puglisi ist hier bestattet, wir hatten das schon! Ehre, wem Ehre gebührt. Puglisi war 1993 nur 2 Monate nach dem Besuch Papst Johannes Paul umgebracht worden, Woytila hatte in einer wohl starken Rede den Mafiosi ins Buch geschrieben, das sie mit ihrem unchristliche Gehabe nicht auf Erlösung zu rechnen hätten……..

Das Bild mit dem gelbem – wohl erleuchtetem- Jesus, der die Schäflein zu sich kommen lässt ganz oben rechts, ist ein Deckenfresko aus der Kuppel der Chiesa del Jesu, eine ehemalige Jesuitenbegründung, die nach Zerstörung im Weltkrieg2 derart wieder hergerichtet wurde, das ich an dieser Stelle auf Bilder verzichte, weil diese Kirche in ihrer Perfektheit schon wieder ………….naja, vielleicht eines, viel viel Licht, das blendet!