Heute Segesta

Da liegt er nun, einer der am besten erhaltenen Tempel in der Mittelmeerregion. Dorisch, ganz klar, nie fertiggestellt, daher – weil nicht eingesegnet – nicht zerstört – aber eben auch nicht fertig, die riesigen, fast plumpen 36 Säulen, zwischen denen der Wind wohl seine Lieder singen soll, ohne Kanellierung, die Kapitelle in einem eindeutigem Rohzustand.

Es ist ein sehr schöner Ort hoch oben in den Bergen – es hat 10 Grad – mit Blick auf die Bucht des berühmtberüchtigten Golfo di Castellammare. Segesta soll die Stadtbegründung der Elymer, ein altes von den Trojanern abstammendes Völkchen sein, das -lange vor der Vernichtung durch die Griechen- das benachbarte Selinunt dem Erdboden gleichmachte. Vermutlich wollten sie den Hafen, denn hier befindet man sich zwar in wunderbarer Umgebung, aber halt hoch in den Bergen bei spürbar raueren Wetterverhältnissen!
Die Fahrt hierher mache ich bewusst auf Nebenstrecken – eigentlich immer alleine und mit kaum Verkehr, tollen Aussichten in die Landschaft!

Um Segesta herum fallen mir viele gepflegte und grosse Landwirtschaften -Wein, Oliven, Zitrusfrüchte- auf, ja, hier prosperiert es spürbar und der Tourismus wird auch zum Wohlstand beitragen.
Auf die Spitze des Monte Barbaro erlaube ich mir, mit dem Pullmann zu fahren, hier liegt ein schönes Amphitheater, das im Sommer mit Schauspiel und Konzerten bespielt wird. Rundherum duftet es von Wiesen voller wildem Fenchel, Sellerie, Thymian und Minze……..und ein einsames Ringelblümchen!

Die Ruinen von Segesta sind ein wirklich beeindruckendes Stückchen Erde und unbedingt sehenswert, mir gefällt es besser als in Selinunt. Hier ist es auch ein wenig belebter, sogar die Bar hat auf (allerdings mit schlechtem Cafe!)