Nachtzug nach Taormina

Eine Woche bei bestem Wetter und strahlendem Sonnenschein liegt schon hinter mir. Tomasso sagt, es handle sich um „L‘estate del San Martino“ , Michela, meine Lehrerin in der Sprachenschule belehrt mich, San Martino sei aber am 11.11. gewesen, vielleicht weiss sie es nicht besser! Normal wäre zu dieser Zeit ein Hin und Her zwischen 2 Tage Regen, 2 Tage Sonne…..das ist mir gerade mal egal, ich geniesse die Verlängerung des in unseren Breitengraden nun leider schon entfleuchten warmen Spätsommers! Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, das ich mich vor dem November bei uns in den Süden verdrücke, hilfreich für die alte Pelle und die gebeutelte Seele! Und wie grandios hat es begonnen vor einer Woche: diese so wunderbare Zugfahrt von Milano nach Taormina samt Überfahrt auf einer extra Fähre in der Strasse von Messina! Ich hatte mir eine cabina singola con letto gebucht, war gespannt, ob das für die (lächerlichen) 99,— Euro funktionieren könne und siehe da: tatsächlich….samt Frühstück beim hintenrum Umkreisen des Vesuvs im morgentlichem Nebellicht, Ihre Majestät, der Berg – verschwunden!
Ich schlafe wie ein Baby 7 Stunden am Stück, weil der Zug bis Salerno ich weiss nicht wann zuvor das letzte Mal gehalten hat?! Welch erholsames Hinkommen! 15 Stunden auf der Schiene, geradezu ein Kinderspiel, ich hätte es nicht gedacht! Und dann dieses genial geteilte Verladen auf das Schiff! Bin allerdings nicht dahinter gestiegen, wie das mit dem Teilen ohne extra Lokeinsatz klappen mag……ein miracolo, das erste!